Die Deutsche Bahn (DB) hat die erste große Erkundungskampagne für das Bahnprojekt Ulm–Augsburg gestartet. Seit Ende November 2025 laufen die ersten Probebohrungen. Bis Mai 2026 untersuchen Spezialisten an rund 260 Stellen zwischen Ulm und Augsburg den Untergrund – teilweise bis in 80 Meter Tiefe. Diese Daten dienen als Basis, um Tunnel, Brücken und Gleise sicher zu planen und die Kostenprognose zu festigen.
Die meisten Bohrungen reichen zehn bis 30 Meter tief. Zusätzlich entstehen rund 50 Grundwassermessstellen, die ein dauerhaftes Monitoring ermöglichen – bis über die Inbetriebnahme der künftigen Neubaustrecke hinaus. Bei innerstädtischen Bohrpunkten finden die Arbeiten tagsüber statt, um Beeinträchtigungen für Anwohner gering zu halten. Viele Bohrpunkte liegen zudem auf Bahn-Gelände.
Die Leistungen für die Baugrundgutachten wurden EU-weit ausgeschrieben, während das Bohrunternehmen direkt aus der Region stammt. Diese Probebohrungen sind der Auftakt zu einem mehrstufigen Programm: Ab Ende 2027 sollen in einem zweiten Abschnitt rund 1.300 weitere Bohrpunkte folgen.
Hintergrund zum Bahnprojekt Die 170 Jahre alte Strecke zwischen Ulm und Augsburg ist Teil der wichtigen europäischen Ost-West-Verbindung von Paris nach Budapest. Die geplante zweigleisige Neu- und Ausbaustrecke soll die Fahrzeit zwischen beiden Städten von aktuell 40 auf bis zu 26 Minuten verkürzen. Zudem ist ein neuer Regionalzughalt in Zusmarshausen vorgesehen, um den Nahverkehr in der Region zu stärken. Der Bundestag soll sich im Jahr 2026 mit dem Projekt befassen.
Weitere Informationen: www.ulm-augsburg.de