Der Bayerische Landtag hat am Donnerstag das neue Bayerische Ladenschlussgesetz verabschiedet. Die Katholische Arbeitnehmerbewegung in Augsburg und die Allianz für den freien Sonntag lehnen es strikt ab. Es öffne mehr Sonntagsöffnungen und mehr Nachtarbeit Tür und Tor, sagt Erwin Helmer, der Diözesanvorsitzende der KAB.
Das neue Ladenschlussgesetz sieht vor, dass jede Kommune bis zu vier verkaufsoffene Sonntage und acht Einkaufs-Abende bzw. -Nächte beschließen kann. Einzelne Geschäfte können zusätzlich vier eigene verkaufsoffene Abende beantragen. Tourismusorte können sogar an 40 Sonntagen im Jahr öffnen, wobei die Kommunen nun selbst beschließen können, sich „Tourismusort“ zu nennen, es bedarf keine Genehmigung des Arbeits- und Sozialministeriums mehr. Auch digitale Kleinstsupermärkte dürfen an allen Sonn- und Feiertagen ihre Waren anbieten, kritisiert Helmer.
Auch die beiden christlichen Kirchen, Gewerkschaften und Sozialverbände kritisieren das Gesetz. „Mehr ungesunde Sonntags- und Nachtarbeit, da machen wir nicht mit“, sagt Erwin Helmer. Dennoch wird heute die Zustimmung des Landtags erwartet, weil sich die Regierungsparteien CSU und Freie Wähler einig sind. Gelten sollen die neuen Bestimmungen bereits ab 1. August. Helmer kündigt an, mit einer Petition dagegen vorzugehen.