Am Augsburger Amtsgericht beginnt heute, Dienstag, der Prozess vor dem Schöffengericht Jugendschutz. Verhandelt wird der Fall eines mutmaßlich misshandelten und eingesperrten Kindes aus dem Landkreis Aichach-Friedberg.
Nach dem Tod der leiblichen Mutter zog die neue Lebensgefährtin mit ihren beiden Kindern zum Vater und dessen Sohn ins gemeinsame Haus. Im vergangenen Jahr sollen der Vater und die Stiefmutter das Kind über längere Zeiträume hinweg im Heizungsraum, in der Abstellkammer oder im Kinderzimmer ohne Essen und Trinken eingesperrt haben. Zusätzlich sollen die Beschuldigten den Jungen an Armen und Beinen mit Kabelbindern gefesselt und ihm eine Windel sowie einen Beißring gegeben haben.
Durch diese fortlaufende Misshandlung entwickelte sich der Junge massiv zurück. Im Januar gelang dem Kind die Flucht. Der Junge wurde leicht bekleidet auf einer Landstraße im Landkreis Aichach-Friedberg von einer Frau gefunden. Dieser berichtete das Kind von Schlägen zu Hause.
Dem Vater und seiner Lebensgefährtin werden unter anderem schwere Misshandlung von Schutzbefohlenen und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Die Verhandlung ist öffentlich.