Neujahrsempfänge in Augsburg: Grüne und SPD sehen Demokratie gefährdet

04. Februar 2024 , 05:00 Uhr

Sowohl die Augsburger Grünen als auch die Augsburger SPD haben sich für ein demokratisches Miteinander ausgesprochen. „Wir wollen den Menschen ein Gefühl von Zusammenhalt geben, obwohl sich die Gesellschaft immer mehr individualisiert“, sagte SPD-Fraktionsvorsitzender Florian Freund beim Neujahrsempfang der SPD am vergangenen Freitag. Der Neujahrsempfang der Grünen am Samstag stand im Zeichen der Großdemonstration gegen Rechts auf dem Rathausplatz. „Augsburg will vielfältig und demokratisch bleiben“, sagte die zweite Bürgermeisterin Martina Wild (Grüne). Für die Demokratie würden alle demokratischen Parteien der Stadt ihre Differenzen zurückstellen.

Auch die Vizepräsidentin des Europaparlaments und SPD-Spitzenkandidatin Katarina Barley zeigte sich dankbar „für die vielen tausend Menschen, die auf die Straße gehen.“ Der AfD dürfe man die Türen nicht öffnen. „Wir lassen nicht zu, dass sich die Geschichte wiederholt, weder in Deutschland noch in Europa“, sagte Sergey Lagodinsky, Mitglied des Europäischen Parlaments für die Grünen. Als Jude habe sich die Sorge darum „genetisch eingebrannt.“ Staatsministerin Claudia Roth (Grüne) rief dazu auf, alle Stimmberechtigten für die Europawahl am Sonntag, 9. Juni, zu mobilisieren.

Als Vorsitzender der Oppositionspartei kritisierte Freund die schwarz-grüne Regierung der Stadt Augsburg. Die SPD wolle in die Infrastruktur, den ÖPNV und generell in die Lebensqualität von Augsburg investieren. Allerdings würden die Ideen der SPD nicht umgesetzt werden. „Es geht zu wenig voran“, sagte Freund. Martina Wild (Grüne) fand Lob für die schwarz-grüne Arbeit. Auch in diesem Jahr stehe die Bildung im Fokus. Die Ganztagsbetreuung solle ausgebaut und die politische Bildung bereits von klein auf gefördert werden. „Damit machen wir die Stadt ein bisschen besser“, sagte Wild.

Claudia Roth (Grüne) im Polit-Talk.

Sergey Lagodinsky ist für die Fraktion der Grünen im Europäischen Parlament.

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