Augsburger Seniorenbeirat kritisiert Vorschlag zu sozialem Jahr für Rentner

26. August 2025 , 06:47 Uhr

Der Seniorenbeirat der Stadt Augsburg übt scharfe Kritik an der Idee eines verpflichtenden sozialen Jahres für Rentner. Der Vorschlag des Wirtschaftsexperten Marcel Fratzscher sei unsolidarisch.

Der Seniorenbeirat der Stadt Augsburg hat den Vorschlag von Marcel Fratzscher, dem Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaft (DIW), scharf kritisiert, dass deutsche Rentner ein verpflichtendes soziales Jahr absolvieren sollten.

Fratzscher hatte argumentiert, dass die Last des demografischen Wandels die jüngere Generation über höhere Steuern und Abgaben unfair belaste. Ein soziales Jahr für Rentner könne hier Abhilfe schaffen und die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Obwohl er anerkennen würde, dass manche ältere Menschen nicht arbeiten könnten, gäbe es durchaus einige, die dazu fähig und auch willens seien.

Der Seniorenbeirat der Stadt Augsburg weist diese Argumente entschieden zurück. Die Betroffenen der Jahrgänge 50er und 60er hätten oft bereits Wehr- oder Zivildienst geleistet und jahrzehntelang in die Sozialkassen eingezahlt, inklusive des Solidaritätszuschlags. Der Vorschlag Fratzschers sei daher unsolidarisch und würde nur eine unnötige Debatte über eine angebliche Generationenungerechtigkeit anheizen.

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