Durchbruch bei AVV-MVV-Fusion: Freistaat beteiligt sich mit sechs Millionen Euro

29. Oktober 2025 , 08:42 Uhr

Ministerpräsident Markus Söder und Verkehrsminister Christian Bernreiter verkündeten die Einigung nach einer Kabinettssitzung in Augsburg. Die sechs Millionen Euro teilen sich auf die Umstellung des Fahrschein-Vertriebs und die Kompensation von Durchtarifierungsverlusten auf.

Nach über einem Jahr Verhandlungen ist ein entscheidender Schritt zur Fusion von AVV (Augsburger Verkehrs- und Tarifverbund) und MVV (Münchner Verkehrs- und Tarifverbund) getan.

Ministerpräsident Markus Söder und Verkehrsminister Christian Bernreiter (beide CSU) verkündeten nach einer Kabinettssitzung in Augsburg, dass sich der Freistaat Bayern finanziell am Zusammenschluss der beiden Verkehrsverbünde beteiligen wird. Dies war vonseiten des AVV-Aufsichtsratsvorsitzenden und Augsburger Landrats Martin Sailer (CSU) stets als Bedingung für das Gelingen des Vorhabens genannt worden. Söder zufolge seien die „Augsburger sehr zufrieden“.

Die Einigung sieht vor, dass der Freistaat insgesamt sechs Millionen Euro übernimmt.

Die Finanzierung teilt sich auf zwei Bereiche auf:

  1. 3 Millionen Euro entfallen auf die Umstellung des Fahrschein-Vertriebs auf ein einheitliches System (Angleichung von Fahrkartenautomaten und Entwertern).
  2. Die andere 3 Millionen Euro dienen zur Deckung der sogenannten Harmonisierungs- und Durchtarifierungsverluste. Diese Kosten entstehen den Nahverkehrsanbietern, wenn Fahrgäste durch den großen Verbund nur noch ein einziges, günstigeres Ticket für längere Strecken kaufen müssen.

Ministerpräsident Markus Söder ist in der Region in und um Augsburg unterwegs. Am Dienstag besuchte er eine Kinderkrippe im Augsburger Stadtteil Oberhausen. Am Mittwoch nimmt Söder in Donauwörth feierlich den ersten Spatenstich für ein neues Produktions- und Bürogebäude von Airbus Helicopters vor. Im Anschluss setzt Söder dann in Gundremmingen den nächsten symbolischen Spatenstich: Er startet offiziell den Bau des neuen Großbatteriespeichers von RWE auf dem Gelände des ehemaligen Kernkraftwerks. Der Speicher soll mit rund 700 Megawattstunden der aktuell größte in Deutschland werden und eine Schlüsselrolle in der Energiespeicherung einnehmen.

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