Misshandlungsvorwürfe in JVA-Gablingen: Justizministerium zieht Konsequenzen

29. Oktober 2024 , 07:15 Uhr

Betroffene Mitarbeiter dürfen die Anstalt nicht mehr betreten. Die Opposition fordert Aufklärung und eine Überprüfung aller bayerischen Gefängnisse.

Nach Bekanntwerden der schweren Misshandlungsvorwürfe im Gefängnis von Gablingen zieht das Justizministerium jetzt erste Konsequenzen. Die Mitarbeiter, gegen die Ermittlungen laufen, dürfen die JVA bis auf weiteres nicht mehr betreten und auch nicht mehr als Gefängnis-Beamte arbeiten. Parallel zu den Ermittlungen der Staatsanwalt laufe auch ein Disziplinarverfahren.

Landtags-Opposition fordert Aufklärung

Die Opposition im Bayerischen Landtag fordert Aufklärung. SPD und Grüne fordern, dass CSU-Justizminister Georg Eisenreich im Landtag über die Vorfälle im Gefängnis von Gablingen berichtet. Die Landtags SPD hat bereits einen umfassenden Fragenkatalog ausgearbeitet. Die Grünen fordern außerdem eine Überprüfung der Kontrollmechanismen für die Unterbringung in so genannten besonders gesicherten Hafträumen. Alle bayerischen JVA müssten angeschaut werden.

Justizministerium will alle Gefängnisse ins Visier nehmen

Das Justizministerium will die Abläufe in Gefängnissen nun ebenfalls genau ins Visier nehmen. In Gablingen sollen Häftlinge tagelang in besonders gesicherten Hafträumen eingesperrt worden sein – völlig nackt, ohne Matratze, ausreichendem Essen und zum Teil auch ohne Licht.

Vizechefin weist Anschuldigungen zurück

Die Vizechefin der JVA, gegen die ebenfalls ermittelt wird, lässt über ihre Anwälte mitteilen, dass sie die Anschuldigungen entschieden zurückweise. Sie werde die vollständige Aufklärung der Sachverhalte unterstützen.

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