Vor dem Augsburger Amtsgericht hat ein Prozess gegen eine Internistin wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Tötung begonnen. Der Ärztin wird vorgeworfen, für den Tod zweier Patienten nach ambulanten Endoskopiebehandlungen in ihrer Praxis in den Jahren 2019 und 2020 verantwortlich zu sein.
Die 63-jährige Medizinerin zeigte sich zu Beginn des Verfahrens betroffen: Sie bedauere die Vorfälle zutiefst und denke täglich an die Fälle. Gleichzeitig räumte sie bestimmte Versäumnisse ein, insbesondere im Bereich der Dokumentation.
Laut Anklage kam es bei der Magen- und Darmspiegelung eines Mannes zu einem Herz-Kreislauf-Stillstand und Problemen bei der Sauerstoffversorgung. Trotz notärztlicher Versorgung im Krankenhaus verstarb der Patient an einem Hirnschaden. Im zweiten Fall soll eine Patientin erstickt sein, nachdem ein Magenballon falsch verlegt wurde. Auch hier konnten Klinikärzte das Leben der Patientin nicht mehr retten. In beiden Fällen wird der Internistin vorgeworfen, Fehler bei der Notfallversorgung gemacht und die alarmierten Notärzte unzureichend informiert zu haben.